Jubiläumsweg

Der neue Wanderweg durch Schwäbisch Gmünd führt durch das ehemalige Landesgartenschaugelände.

Der 18. Oktober 2014 – ein historisches Datum für unsere Ortsgruppe Schwäbisch Gmünd. Denn zum 125jährigen Jubiläum der Ortsgruppe wurde der neue Wanderweg durch Schwäbisch Gmünd eingeweiht.

„Nach dem Überschreiten der Bahnhofsampel steht man nach wenigen Schritten schon vor einigen städtebaulichen Attraktionen von Schwäbisch Gmünd. Und stehen ist hier wörtlich gemeint. Denn das Rokokoschlösschen, der Anblick der goldenen Fassade des Forums Gold und Silber und die an schönen Tagen am Remsstrand spielenden Kinder lassen den frisch eingeschlagenen Wanderschritt langsamer werden. Das Ambiente verleitet einen eher zum Schlendern. Wenn wir den Blick wieder von den Attraktionen gelöst haben überqueren wir die Remsbrücke und  flanieren entlang der Uferpromenade zum Forum Gold und Silber. Dort steigen wir die Treppen hinab und wenden uns nach links. Von nun an geht es immer auf dem Uferweg des Josefsbachs entlang. Wir passieren die historische Stadtmauer mit Torhäuschen und erfreuen uns am Plätschern des Baches. Der extra für Wanderer und Spaziergänger angelegte Weg mäandert  entlang des Wassers. Im Bach gibt es Fische und am Ufer wachsen Blumen. An der Waldstetter Brücke endet  diese neue Gmünder Flaniermeile. Dort wenden wir uns nach rechts, gehen durch die verkehrsberuhigte Heugenstraße, um entlang der Gärten des Klosters der Franziskanerinnen die aussichtsreiche Bahntrasse zu erreichen.“

Damit wir Wanderer dies so erleben können, war viel Arbeit nötig. Zugegebenermaßen den neuen Uferweg, das Forum Gold und Silber, die Uferpromenade und den schönen Remstrand hat nicht unsere Ortsgruppe erbaut. Dies übernahm natürlich die Landesgartenschau für uns. Uns oblag es nur daraus das Beste für den Wanderer zu machen.

Hierfür waren jede Menge Gespräche mit der Stadtverwaltung, der Oberschwester der Franziskanerinnen und dem Gauwegmeister; Heinrich Betzler, nötig. Wo Gespräche nicht reichten wurden Begehungen organisiert.

Als der Wegverlauf geklärt war, ging es an die Ausschilderung. Die größte Arbeit bei der Wegmarkierung ist nicht das Anbringen der Wegzeiger, sondern das Festlegen der Standorte und deren Beschriftung. Insbesondere die genauen Kilometerangaben waren viel Aufwand. Alles in allem ist das Erstellen eines Wegzeigers heute viel Computerarbeit.

Da war es geradezu wieder erfrischend mit den provisorischen Papierschildern wieder ins Freie zugehen und deren Schlüssigkeit zu überprüfen, bevor die Wegzeiger beim Gauwegmeister bestellt wurden.

Als die Wegzeiger dann da waren, konnte die eigentliche Beschilderung beginnen. Mit Handwägelchen und Leiter zogen wir los. In mehren Tagen wurden Wegzeiger und Wegmarken mit Stahlbändern an Laternenpfählen befestigt. Es wurde gemalt, genagelt und neue Pfosten gesetzt. Von der Planung bis zur Wegmarkierung waren wir ca. 2 Jahre beschäftigt.

Doch das war nicht die ganze Arbeit, die wir in dieser Zeit hatten. Begünstigt wurde der neue Weg ja durch die Landesgartenschau 2014, die das Stadtbild in einigen Teilen wesentlich veränderte. Das hatte zur Folge, dass ganze Straßen und Brücken abgerissen und verändert wurden. Straßen und Brücken, über die Albvereinswege liefen. Dies hatte zur Folge, dass wir immer wider neue provisorische alternative Wegstrecken finden mussten. Auch die Absperrung des Landesgartenschaugeländes machte uns Sorgen, da viele Wege davon betroffen waren. Deshalb beschlossen wir für die Zeit der Landesgartenschau richtige Umleitungen auszuschildern, damit die Wanderer auch ohne Landesgartenschauticket ihr Ziel erreichen.

Da der Bahnhofsvorplatz komplett abgerissen wurde, kam auch unser großer historische Wegzeiger von 1964 unter die Räder. Leider befand er sich mittlerweile in einem solchen Zustand, dass eine Wiederaufstellung nicht in Frage kam. Da kam die Spende von Karl Michele, ehemaliger Wegwart unserer Ortsgruppe, genau zur richtigen Zeit. So konnte die Planung und Ausführung eines neuen Wegzeigers angegangen werden. Mittlerweile ziert wieder ein großer Wegzeiger den Bahnhofsvorplatz, mit herrlichem geschnitztem Wandersmann und vielen nützlichen Informationen für unsere Wanderer.

Verfasser © Joachim Wagner, Wegewart