Hintergrundinformationen zur Wanderung von Slyvia Hägele am 28.08.2020:
Rehgebirge
Das Rehgebirge ist ein Höhenrücken zwischen dem Ottenbacher Tal im Westen und dem Reichenbacher Tal im Osten. Es liegt auf einer Höhe von 555 Metern und erstreckt sich vom Rechberg in südlicher Richtung etwa 10 km bis zur Burg Staufeneck, die im Süden den Abschluss zum Filstal hin bildet.
Bedingt durch die Lage und die Vielzahl der Höfe wird es auch das „Allgäu im Ländle“ oder „Klein Allgäu“ genannt. Der kleine Teilort von Ottenbach heisst: Kitzen, dann gibt`s den Breitfelder Hof, Cyriakushof, Etzberg, Feuerleshof, Fladenhof, Haldenhof, Kübelhof, Peterlingshof, Steinishof . . . Auf der anderen Seite liegen Schurrenhof, Stixenhof, Bärenhof und Bärenhöfle, Striethof, Birkhof, Dangelhof, Lauxenhof, Aichhöfle, Böppeleshof, usw.. Wir wandern über den schön bewaldeteten Geißrücken hinunter nach Kitzen, machen einen kleinen Abstecher zur Kitzener Grotte, die im Jahr 1887 eingeweiht wurde. Am Kitzhölzle vorbei geht`s wieder hoch zum Schurrenhof.
Geschichte der Burganlage Staufeneck
Als Ludwig von Staufen 1080 mit dem Bau der Burganlage Staufeneck beginnt, schafft er einen Familienwohnsitz, der 250 Jahre im Besitz der Staufer bleiben wird. Ab 1333 bleibt die Burg bis zum Untergang des Geschlechts Eigentum der von Rechberg zu Staufeneck. Nach 1599 wechseln die Burgherren von Staufeneck durch Kauf oder Heirat immer wieder. 1800 beginnt die Zeit des Verfalls, bis die Burg 1844 nicht mehr bewohnbar ist und in weiten Teilen abgebrochen werden muss.
Erst 1926 wird der 27 Meter hohe Burgfried wieder zugänglich gemacht. Mutig beginnt Hildegard Wörner 1927 im Westteil der Burgruine mit der Bewirtschaftung. Ihre Tochter Lore und deren Ehemann Erich Straubinger übernehmen 1973 die Gastwirtschaft und erwecken die Burganlage zu neuem Leben. Durch ihr unternehmerisches Geschick und ihren großen Fleiß wird die Wirtschaft zum gehobenen Restaurant mit Bankettsaal.
1990 erwirbt Ehepaar Straubinger das Restaurant und die Burgruine von der Stadt Böblingen. Küchenchef von Burg Staufeneck ist nun ihr Sohn Rolf. Tochter Karin heiratet ihren Jugendfreund Klaus Schurr, der sich mit großem Engagement für die Entwicklung des Familienunternehmens einsetzt.
2000 folgt der Kauf der gesamten Burganlage durch die zwei Jungunternehmerfamilien und der geplante Hotelbau kann beginnen. Unter der Regie von Klaus Schurr entsteht in nur einem Jahr Bauzeit das Hotel. Im Dezember 2002 ist die feierliche Eröffnung. Bereits ein Jahr später wird es von der DEHOGA mit fünf Sternen ausgezeichnet.
Die Familien Rolf Straubinger und Klaus Schurr übernehmen die komplette Verantwortung für das Ensemble sowie die Leitung des Hotels, Restaurants und Cateringservice. Seitdem zählt Burg Staufeneck beständig zu den besten 40 Hotels in den aktuellen Hotel- und Restaurantlisten Deutschlands.
Die Kitzener Grotte
Die Einweihung der Kitzener Grotte fand im Jahr 1887 statt.
In der Weltwirtschaftskrise in den 1920-er- Jahren wanderten viele Kitzener und Ottenbacher nach Amerika aus. Allabendlich haben die Leute in der Kitzener Grotte gebetet, bis sie wussten, dass ihre Angehörigen gut in Amerika angekommen waren.
Da die Schiffe im Frühjahr aufbrachen, war die Ankunft in New York im Mai.
Bis heute gibt es bei gutem Wetter an jedem Sonntagabend im Mai die Maiandacht an der Kitzener Grotte.
Verfasser: Sylvia Hägele